



Michael Friedel
FASSBINDER | SCHYGULLA | BALLHAUS
Foto-Ausstellung im Festsaal-Foyer der Freiheitshalle Hof
Rainer Werner Fassbinder, Hanna Schygulla und Michael Ballhaus stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Ein halbes Jahrhundert sind die Aufnahmen alt. Was macht sie für uns heute noch so interessant? Zunächst ist da natürlich die Qualität der Fotografien von Michael Friedel. Die Auswahl für Hof setzt aber noch woanders an. Es geht um den Bezug zum Kino. Fassbinder war selbstverständlich auch bei den Internationalen Hofer Filmtagen. Wie die anderen Persönlichkeiten des Neuen Deutschen Films durfte er nicht fehlen, wenngleich er hier mehr durch Anekdotisches wie den Rauswurf aus dem Hotel in Erinnerung geblieben ist. Und durch das böse Zitat "Hof bleibt doof, da helfen keine Filme". Weltweit dürfte er der bekannteste deutsche Regisseur sein, der bis heute die Filmästhetik prägt.
Es war eine sehr eingeschworene Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern um Fassbinder, die im Theater und im Film stilbildend wurde und die für den Aufbruch einer jungen Szene in den 60er Jahren bis in die 80er steht. Die Schauspielerin Hanna Schygulla ist bis heute das Gesicht, das Filmfans damit verbinden. Sie, wie auch Fassbinder, hat Michael Friedel sowohl in der Arbeitsumgebung angebildet wie auch in privaten Momenten. Er kommt ihnen in seinen Fots nahe, sehr nahe. Das dürfte wenigen in der Branche so meisterlich geglückt sein. München, Feldkirchen, Rom - sind Hintergrund. Das Eigentliche sehen wir in den Gesichtern.
Heute kommen kein Kinofilm und keine Serie mehr ohne aus. Ohne die Kamerafahrt 360 Grad rund um Hauptperson oder Paar. Gerne mit gegenläufiger Drehnung oder Zoom und zunehmender Geschwindigkeit. Die Erfindung geht auf Claude Lelouch zurück, aber Michael Ballhaus machte sie zum ästhetischen Erlebnis. Michael Friedel hat ihn in Rom bei den Dreharbeiten zu "Martha" abgelichtet. Ein filmhistorisches Dokument - ein gutes Foto sowieso.
Fotos von Michael Friedel kennt jeder. Sei es das Elvis-Porträt von 1956 auf der Titelseite des Magazins "Der Spiegel". Oder die zahllosen Aufnahmen, die in Zeitschriften wie "Paris-Match", "Stern", "Quick", "Life" oder "twen" veröffentlicht wurden. Er ist einer der großen Fotografen der Bundesrepublik, aber weltweit unterwegs. Seine Reportagen waren stilprägend; sowohl was die Orte angeht, die auch durch seine Bilder zu touristischen Traumzielen wurden, wie auch durch die Dokumentation verlorengehender Kulturen indigener Völker. Thematische Schwerpunkte wurden für ihn immer wieder über längere Zeiträume zu einem Arbeitsprogramm mit immer überzeugenden Ergebnissen auf der Höhe der Zeit. Zuletzt waren Fotos von ihm in der großen Fassbinder-Retrospektive in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen.
Die Ausstellung
Die Ausstellung ist vom 21. Oktober 2022 bis 6. Januar 2023 im Foyer des Festsaales der Freiheitshalle Hof, Kulmbacher Straße 4, 95030 Hof, zu sehen. Geöffnet Mo - Fr, 10:00 - 17:00 Uhr, und nach Vereinbarung.
Am DIenstag, 1. November bleibt die Ausstellung geschlossen.
Aufgrund des weiteren Veranstaltungsbetriebs und der aktuell einzuhaltenden Abstands- und Hygieneregeln kann es zu Einschränkungen kommen.
Es erscheint eine Publikation - zum Preis von 25,00 Euro erhältlich beim Fachbereich Kultur. Alle Motive sind in der Leica-Galerie Frankfurt als Fine Art Prints erhältlich.
Ein 3D-Videorundgang steht hier und auf www.freiheitshalle.de zur Verfügung.
Veranstalter: Stadt Hof, Fachbereich Kultur, kultur(at)stadt-hof.de, Tel. 09281 8152101
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Hochfranken.