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Genießen in Hof

Genussregion Oberfranken

Wer nach Hof kommt, wird nicht lange brauchen, um zu bemerken, dass er sich in der Genussregion Oberfranken befindet. Denn egal, bei welchem Metzger oder Bäcker man einkauft oder wo man essen geht: Enttäuscht wird man nie – im Gegenteil! Und auch die Auswahl ist riesig: Auf eine Einwohnerzahl von etwa einer Million Menschen in ganz Oberfranken kommen 400 Bäckereien, 500 Metzgereien und 170 Brauereien – das ist die höchste Dichte (gemessen an der Bevölkerungsanzahl) an Bäckern, Metzgern und Brauern in Deutschland.

Im Jahr 2007 war der Hofer Metzgermeister Christian Herpich Gründungsmitglied des Vereins, der mittlerweile 335 Mitglieder verbindet und zum Ziel hat, die Qualität, die Vielfalt und die Kultur regionaler Spezialitäten in Oberfranken zu fördern. Der Zusammenschluss hat ein übergreifendes Servicenetzwerk für Anbieter hochwertiger regionaler Spezialitäten entwickelt und eine umfassende Bestandsaufnahme der Vielfalt der oberfränkischen Delikatessen durchgeführt.

 

Ein Flaggschiff der Genussregion Oberfranken ist die Hofer Rindfleischwurst. Sie ist besonders mager und kalorienarm und wird im Kaltrauchverfahren über Buchenholz geräuchert. Die Rindfleischwurst als ein Markenzeichen der Stadt Hof ist eine europaweit geschützte Spezialität, die nur in einem geografisch abgegrenzten Gebiet unter der Bezeichnung „Hofer Rindfleischwurst“ angeboten werden darf. Jeder Metzger verwendet dabei seine eigene spezielle Rezeptur – aber die Regionalität ist allen gemein: Hergestellt wird die Hofer Rindfleischwurst aus Schlachttieren der Region, und zu kaufen ist sie natürlich vorzugsweise in und um Hof, man findet sie aber auch auf dem Viktualienmarkt in München. Die Rohwurst sollte übrigens nicht im Kühlschrank gelagert werden, weil sie sonst an Farbe, Konsistenz und Geschmack verliert. Sie zu probieren ist ein Muss für alle Hofer Gäste!

Ebenfalls nicht zu vergessen ist die unermesslich große Vielfalt an Bratwürsten, die es in der Genussregion Oberfranken gibt. Dabei schmecken die Bratwürste ganz unterschiedlich, je nachdem ob sie aus Coburg, Bamberg, Hof oder Kulmbach stammen. Angeboten werden Grobe und Feine, verfeinert mit Ei, Eischnee, Muskat oder Majoran, einzeln oder paarweise verzehrt, gebraten auf Holzkohle oder über der offenen Flamme brennender Kiefernzapfen. Aber auch exotische Sorten wie Käse-, Pizza- oder Merguez-Bratwürste, Bratwürste ohne Schweinefleisch, Kalbs-, Bärlauch oder Chilli-Bratwürste werden in Oberfranken hergestellt und erfreuen sich vor allem bei der jungen Kundschaft großer Beliebtheit. Übrigens: Üblicherweise gibt es in katholischen Gegenden feine und in evangelischen Gegenden grobe Bratwürste – doch Hof bildet eine Ausnahme: Trotz der protestantischen Prägung der Saalestadt ist die typische Hofer Bratwurst, die über Holzkohle gebraten und paarweise gegessen wird, eine feine Bratwurst.

Noch eine Hofer Besonderheit sind – neben mild geräuchertem Landschinken, Fleisch- und Leberkäse, Fleischwurst und Hausmacher-Pressack – natürlich die Wiener vom Hofer Wärschtlamo. Diese typischen „Hofer Wärscht“ aus Schweine- und Rindfleisch unterscheiden sich von anderen Wienern dadurch, dass sie etwas dünner im Kaliber und im Schafsdarm (Saitling) heißgeräuchert sind. Oft sind sie etwas länger im Kessel der Wärschtlamänner, und dieser Herausforderung müssen sie gewachsen sein! Natürlich hat auch für die Hofer Wärscht jede Metzgerei ihr eigenes, gut gehütetes Rezept, weshalb es sich lohnt, die Würste unterschiedlicher Metzger zu probieren.

Oberfranken hält aber nicht nur die größte Dichte an Metzgereien, Bäckereien und Brauereien und die breiteste Bratwurst-Vielfalt bereit. In Oberfranken befindet sich auch das größte geschlossene Süßkirschenanbaugebiet Mitteleuropas, das den Rohstoff für knapp 300 Schnapsbrennereien und eine riesige Vielfalt an Likören, Obstwässern und Bränden liefert. Auch ein Großteil der Sommergerste, die im Landkreis Hof angebaut wird, dient als Rohstoff für die oberfränkischen Bierspezialitäten. Somit wird in Oberfranken mit Sicherheit jeder sein ganz persönliches Lieblings-Bier finden. Aber die Auswahl ist nicht ganz einfach: Würde man alle der knapp 1.000 Biere von Pils und Märzen über die dunklen Biere, Kellerbiere und Weizenbiere bis hin zu den Spezial-, Saison- und Festbieren wie Schlappenbier, Weizenbock oder Absolvinator probieren, bräuchte man bei einer Sorte täglich knapp drei Jahre!

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch die Frauenbiere der jungen Braumeisterinnen Moni und Gisi Meinel-Hansen, die die familieneigene Traditionsbrauerei mit großem Erfolg weiterführen. Genau wie Michaela Fleischer von der Bäckerei Reinel sowie Christina Rädlein von der Metzgerei Max gehören die beiden zu den „Jungen Wilden“, einer Gruppe kreativer Jung-Handwerksmeister und -Unternehmer, die sich regelmäßig treffen, austauschen und gemeinsam für das Genuss-Handwerk in der Genussregion Oberfranken starkmachen.

Doch nicht nur innerhalb der Stadt tauschen sich die Jungen Wilden, die Metzger und Bäcker und die Freunde der Hofer Rindfleischwurst, die sich seit 2002 sogar in einem eigenen Verein zusammengeschlossen haben, aus. Auch auf nationalen und internationalen Messen, zum Beispiel der Grünen Woche in Berlin ist die Genussregion Oberfranken immer wieder präsent – und immer ein Publikumsmagnet.

Worunter die Genussregion Oberfranken allerdings zu leiden hat, ist der starke Akademisierungswunsch der Bevölkerung: Kaum mehr einer möchte eine Lehre im Handwerk antreten, weshalb es zu immer größeren Nachwuchsproblemen in den Genuss-Handwerksbetrieben kommt.

„Ich kann nur für das Handwerk sprechen: Ich liebe meinen Beruf, er macht mir jeden Tag aufs Neue großen Spaß, und ich möchte die jungen Leute animieren, auch mal über eine Lehre im Handwerk nachzudenken. Freie Ausbildungsstellen sind leicht zu finden über Apps und andere Portale – und man sollte bedenken: Die Möglichkeiten des Handwerks sind heute sehr vielfältig. Nach der normalen Ausbildung kann man seinen Meister machen oder sogar ein Studium anschließen“ - Christian Herpich (Metzgermeister und stv. Vorsitzender der Genussregion Oberfranken)

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Weidner Klaus-Jochen

Klaus-Jochen Weidner

Fachbereich Wirtschaftsförderung, Tourismus

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