Ralf Weigold erhält den Goldenen Wärschtlamo
150 Jahre Verschönerungsverein
Am Theresienstein gab es am vergangenen Wochenende gleich drei besondere Anlässe zu feiern: 150 Jahre Verschönerungsverein Hof, 154. Hofer Wärschtlamo-Geburtstag und die Verleihung des Goldenen Wärschtlamos an Ralf Weigold.
Der 1875 gegründete Verschönerungsverein, der heute über 670 Mitglieder zählt, unterstützt bis heute Botanischen Garten und Theresienstein mit Pflanzen, Fachliteratur, Geräten, Ausstattung und vielem mehr. Dank Beiträgen, Spenden und Einnahmen aus Veranstaltungen konnten der Verein fast eine halbe Million Euro investieren. Zum Jubiläum wurde auch an Gottlob Thomas erinnert – Vater des Theresienstein und ehemaliger Stadtbaurat, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Dr. Roland Eichhorn schlüpfte in die Rolle des Theresienstein-Gründers und gab einen charmanten und kurzweiligen historischen Rückblick.
„Ein großes Dankeschön an den Verschönerungsverein Hof. Er ist seit Jahren ein unentbehrlicher Partner für unseren Botanischen Garten und den Theresienstein, der maßgeblich zum Erhalt und dem aktuellen Erscheinungsbild des Parks beiträgt. Dieses ehrenamtliche Wirken ist ein unschätzbarer Gewinn für Hof“, sagte Oberbürgermeisterin Eva Döhla. Zwei historische Bänke werden anlässlich des Jubiläums durch die Stadt Hof saniert. Der Bauhof wird die Bänke reinigen und versiegeln.
Goldener Wärschtlamo verliehen
Ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes war der 154. Wärschtlamo-Geburtstag, der gemeinsam mit den Feierlichkeiten des Verschönerungsvereins am Theresienstein gefeiert wurde. Seit 1871 prägen die Wärschtlamänner mit ihren berühmten „Wärscht aus dem Kessel“ die Innenstadt. Für viele ist das ein Stück der Hofer Heimat und für Gäste ein Muss beim Besuch der Stadt Hof. Als Dank erhielten die anwesenden Wärschtlamänner eine Torte, Wärschtlamo Detlef Büttner wurde für sein 30-jähriges Jubiläum besonders geehrt.
Auch der „Goldene Wärschtlamo“ wurde wieder feierlich an eine Persönlichkeit, die das kulinarische Erbe Hofs prägt und weiterträgt, übergeben. Preisträger 2025 ist Ralf Weigold, der seit vier Generationen mit seiner Familie das Hofer Volksfest prägt und mit großem Engagement die Bratwurst-Tradition weiterentwickelt hat. Die Familie Weigold ist seit 1924, also seit über 100 Jahren, eng mit der Tradition des Hofer Wärschtlamo verbunden. Bereits der Urgroßvater Wilhelm verkaufte gemeinsam mit seiner Frau, der Wärschtlafraa“, Bratwürste auf dem Volksfest. Bis heute führt die Familie diese Tradition in vierter Generation fort.
Ein Stück Hofer Identität
Der Preisträger betonte, dass die Auszeichnung gleichermaßen seinem Urgroßvater, Großvater sowie seinen Eltern gebührt. Weigold, der seit 1988 selbstständig am Holzkohlegrill arbeitet, bedankte sich bei seinem Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die, wie er selbst sagt, „das alles nicht möglich wäre und ich heute nicht hier stehen würde“. Er hob die Qualität des regionalen Genusshandwerks hervor und empfahl Hof, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.
Ralf Weigold stand schon mit zwölf Jahren am Bratwurstrost und entwickelte das Geschäft konsequent weiter: von den klassischen Ständen auf dem Volksfest bis hin zu Gastronomieangeboten im HofBad, beim Weihnachtsmarkt oder Saaleauenfest. Dennoch bleibt das Herzstück die Bratwurst, ob klassisch oder raffiniert gewürzt, als Stück Hofer Identität.
Mit seinem langjährigen Engagement, etwas auch als Wurstbrater beim Genussmarkt, gilt Ralf Weigold als „Genussbotschafter der Region Oberfranken“. „Sie sind nicht nur Teil der Geschichte des Hofer Wärschtlamos, Sie haben diese Geschichte entschieden mitgeschrieben“, betonte Eva Döhla bei der Preisverleihung.