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Hofer Wärschtlamo

Hofer Original mit langer Tradition

Ob jung, ob alt: Kaum einer kommt einfach so an ihm vorbei, wenn er durch die Innenstadt spaziert – er ist der Inbegriff Hofer Lebensart und Identität: der Wärschtlamo. Seit mehr als 150 Jahren gehören die Hofer Wärschtlamänner mit ihrem mobilen Wurstverkauf untrennbar zum Stadtbild. Dabei handelt es sich natürlich nicht nur um einen, sondern um sechs Wärschtlamänner, die verteilt über die Hofer Fußgängerzone die leckeren echten Hofer Wärscht verkaufen. Bei jedem Wetter bieten sie frisch aus dem dampfenden Messingkessel ihre leckeren Hofer „Wärscht“ an. Es gibt „Wienerla“, „Gnagger“, „Bauern“ und „Weisa“, die Sie im frischen Brötchen, auf Hoferisch „Laabla“ und je nach Geschmack mit oder ohne „Sempft" genießen können. Und ganz nebenbei findet sich immer auch noch Zeit zum „Waafn" – zu einem kleinen Schwatz mit dem Wärschtlamo. Für „Wärschtverrüggde“ und alle, die es werden wollen, ist der Hofer Wärtschlamo als kulinarische Institution ein absolutes Muss. Ein Paar original Hofer „Wärscht“ von einem unserer „Genuss-Botschafter“ sollten Sie auf jeden Fall probieren! Die traditionell in jenen Messingkesseln erwärmt werden, die bereits seit 1871 den Wurstsud mittels Kohlenglut warm halten und noch heute, ausgekleidet mit echtem Zinn, für jeden Wärschtlamo individuell gefertigt werden.

Wie kam es zur Wärschtlamo-Tradition?

1871 kam der findige Metzger Johann Albrecht Sandner auf die Idee, man könnte die Wurst zu den Kunden bringen, anstatt nur die Kunden zur Wurst zu locken. Ausgestattet mit einem mit kohlebeheizten Messingkessel schickte er einen Mitarbeiter in Fabriken und Schulen, um die Hofer Wärscht zu verkaufen. Seinem langgezogenen Pfiff und dem typischen Ruf: „Haaß sensa, kold wernsa!“ folgten die Kunden offenbar in Scharen, denn 1887 waren bereits drei weitere und 1896 insgesamt zehn Wärschtlamänner (darunter zeitweise auch Frauen) unterwegs.

Nach einem Aussetzen des Gewerbes während des Ersten Weltkriegs griffen die Wärschtlamänner anschließend wieder zum Kessel – und brachten es im Jahr 1929 auf die stattliche Anzahl von 29 Wärschtlamännern im Stadtgebiet von Hof. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sank die Zahl langsam wieder ab. Aus dem mobilen Handel wurden stationäre Stände, meist in Kaufhaustreppeneingängen, unter Dachvorsprüngen oder unter großen Schirmen. Heute haben die Wärschtlamänner in der Hofer Altstadt, der Lorenzstraße oder dem Oberen Tor ihren festen Platz gefunden.

Wie der typische Tagesablauf eines Wärschtlamos aussieht?

Am frühen Morgen werden die Wärscht beim jeweiligen Metzger des Vertrauens geordert, die Brötchen beim Bäcker abgeholt, der Stand aufgebaut und der Feuerkorb angezündet. Bei den Brötchen handelt es sich übrigens um Stölla, längliche Brötchen aus Weißmehl, die ausschließlich vom Bäckerhandwerk bezogen werden. Hat dann der Metzger Wurst und Sud angeliefert, füllt der Wärschlamo den Sud in seinen Kessel, gibt die Würste hinzu und öffnet beide Klappen am Kessel, damit sich die Hitze optimal entfalten kann. Sobald die optimale Betriebstempertur erreicht ist, kann mit dem Verkauf begonnen werden. Am Abend löscht der Wärschtlamo die Glut im Eiseneimer mit Wasser, bevor er den Sud wegkippt, seinen Stand abbaut und den Kessel (täglich!) innen und außen reinigt und poliert. Oft kommen noch Einsätze bei Veranstaltungen oder Messen hinzu.

Welchen Stellenwert der Hofer Wärschlamo – ein Hofer Alleinstellungsmerkmal übrigens – hat, beweist auch das Denkmal, das ihm bereits 1954 an der Ecke Luitpoldstraße/Bismarckstraße am Sonnenplatz gesetzt wurde.

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