Ungehört – Die Geschichte der Frauen
Flucht, Vertreibung, Integration
Die Ausstellung „Ungehört – Die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung, Integration“ beschreibt Flucht, Vertreibung und Integration aus weiblicher Sicht. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen individuelle Geschichten und Schicksale von sechs Zeitzeuginnen, die aus unterschiedlichen Regionen des östlichen Europas stammen. Im zweiten Teil der Ausstellung werden ihre Biografien in den großen Kontext der deutschen und europäischen Geschichte der Jahre 1933 bis 1945 gestellt.
Geöffnet
16. Mai bis 21. September 2025
Die Ausstellung
Die aktuelle Schau öffnet den Blick für Erfahrungen und Herausforderungen, mit denen sich Frauen während der Flucht, Vertreibung und Integration nach dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert sahen. Sie wagt sich dabei auf ein – von der breiten Öffentlichkeit und historischen Forschung bis heute – wenig wahrgenommenes Terrain. Sie greift Themen auf wie das Engagement der Frauen bei den politischen Parteien, ihre genderspezifischen Integrationsstrategien und neue weibliche Karrieremuster und Geschlechterrollen. Sie zeigt, welche Handlungs- und Mitgestaltungsräume in Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur sich für geflüchtete und vertriebene Frauen nach 1945 eröffneten, inwiefern das Flucht- und Vertreibungsschicksal sie für frauenrechtliche Fragen sensibilisierte und welche Chancen sich aus der wirtschaftlichen und sozialen Grenzsituation nach Kriegsende und später, in den Jahren des „Wirtschaftswunders“, für die Frauenemanzipation ergaben. Sie geht ebenso den psychischen und sozialen Folgen von sexualisierter Gewalt nach, der viele Frauen bei der Flucht und Vertreibung ausgesetzt waren. Abschließend nimmt sie die Erlebnisgeneration sowie die ihrer Kinder und Enkelkinder in den Blick und fragt nach der transgenerationalen Bedeutung des kollektiven und individuellen Traumas der Zwangsmigration.
Spitzenpolitikerinnen westdeutscher Parteien und Ausnahmefrauen der Kulturszene kommen in der Ausstellung ebenso vor wie ihre „unsichtbaren“ Zeitgenossinnen, die den Alltag in den Familien oder den Kulturalltag in den Vertriebenenvereinen meisterten.
Eine Ausstellung des Hauses des Deutschen Ostens.