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Was passiert am Oberen Torplatz und warum?

Die Bauarbeiten für die Umgestaltung des Oberen Torplatzes laufen. Aber warum baut die Stadt dort überhaupt um und für wen?

Kurz zusammengefasst: Dank mehrerer Förderprogramme kann die Stadt Hof hohe Investitionen in die Innenstadt tätigen mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität für die Hoferinnen und Hofer zu verbessern. Die Ludwigstraße soll stärker an die Altstadt angebunden werden, sodass die Einkaufsstadt als ganzes Innenstadtzentrum wahrgenommen wird. Außerdem wird bei der Platzgestaltung Wert auf Klimaresilienz gelegt.

Seit 2022 befinden sich die Bauarbeiten in der ersten Umsetzungsphase, die bis 2024 andauern wird. Hierbei soll der Obere Torplatz, der als zentraler Gelenkpunkt zwischen Altstadt und Neustadt sowie der Poststraße und dem Rähmberg fungiert, umgestaltet werden. Durch einen fließenden Übergang, einheitliche Bodenbeläge und Barrierefreiheit werden die beiden Einkaufszonen besser miteinander verbunden sein.

Die Umgestaltung des Oberen Torplatzes umfasst unter anderem den Einbau neuer Bodenbeläge, das Anlegen einer großzügigen Treppenanlage hin zur Durchfahrt auf den privaten Parkplatz, die auch als Sitzgelegenheit fungieren kann, das Anpflanzen von fünf Stadtbäumen, die Installation einzelner Spielgeräte sowie eine multifunktionale Einhausung mit integrierter öffentlicher barrierefreier WC-Anlage. Dabei entstehen zwei Teilbereiche bzw. „Trittsteine“: „Bühne“ und „Spiel“. Die beiden Trittsteine sind zwar durch unterschiedliche Nutzungen und Beläge gekennzeichnet, allerdings bilden sie im Gesamtbild eine Einheit.

Im nördlichen Bereich des Trittsteins „Bühne“ werden drei Bäume in unterschiedlichen Abständen neu gepflanzt. Im Schatten der Bäume kann die Außenbewirtung durch das angrenzende Café stattfinden. Zwischen der Baumgruppe und dem Trittstein „Spiel“ befindet sich eine größere offene Platzfläche, die Raum für eine Bespielung durch saisonale Festivitäten und Märkte ermöglicht. Auf dem Trittstein „Spiel“ werden weitere Bäume gepflanzt, die für ausreichend Schatten für die spielenden Kinder sorgen. In der Fläche laden ein Trampolin, eine Wippe, ein kleines Karussell, ein Spielplatztelefon, ein Memory-Spiel sowie das Spiel „Vier in einer Reihe“ zum Spielen und Verweilen ein.

Den Rücken des Trittsteins „Spiel“ bildet eine multifunktionale Einhausung als Sonderkonstruktion (ca. 10m x 4m) mit an der Nordseite abgerundeten Kanten, die die Formensprache der Trittsteine aufnimmt. Die neue multifunktionale Einhausung besteht aus drei verschiedenen Bereichen. Ein selbstreinigender WC-Container mit einem barrierefreien, öffentlichen WC findet dort Platz. Die Vorteile der Platzierung der barrierefreien WC-Anlage am Oberen Torplatz liegen in der zentralen Lage, der Selbstreinigung der Toilette und der besseren Zugänglichkeit im Vergleich zur bestehenden Toilettenanlage am Rähmberg (Gefällesituation). Neben der WC-Anlage ist Raum für bestehende und zukünftige Schaltschränke (Stadt Hof, Stadtwerke Hof, Telekom, Vodafone) sowie eine 1100-Liter-Mülltonne der Stadtreinigung.

Zeitplan Bauablauf

 

Juli 2022
Beginn der Bauarbeiten für die Spartenneuverlegung (Kanal, Wasser, Strom)

April–Mai 2023
Freimachen des Geländes, Bodenarbeiten, Kabel- und Leitungsverlegung, Fundamentarbeiten

Mai–Juli 2023
Fundament WC-Anlage

Juni 2023
Einfassung Trittstein Bühne und Spiel

Juli 2023
Pflasterarbeiten Plattenteppich

Juli 2023
Holzarbeiten Einhausung

August 2023
Spielplatzfläche Trittstein Spiel
Belagsarbeiten Trittstein Bühne

September–Oktober 2023
Einbau Ausstattungselemente (z.B. Spielgeräte), Vegetationsarbeiten, Baumpflanzungen

 

Diese Maßnahmen werden im Bayerischen Städtebauförderprogramm – Sonderprogramm „Innenstädte beleben“ – mit Mitteln des Freistaats Bayern gefördert. Die Gesamtkosten betragen 1.553.000 Euro. Davon werden 80 Prozent, 1.156.000 Euro, durch die Städtebauförderung bezuschusst. Der Eigenanteil der Stadt Hof beläuft sich demnach auf 397.000 Euro.

Startschuss bereits 2010

 

Beschluss Nr. 750 war der Startschuss für den Transformationsprozess des Oberen Torplatzes. Am 29. Oktober 2010 fasst der Stadtrat den Grundsatzbeschluss zur „Aufwertung der Kernstadt, Teilprojekt Aufwertung Oberes Tor“. Eine Koordinierungsgruppe priorisiert verschiedenste Projekte aus den Bereichen Stadtplanung und Stadtmarketing, die sowohl vom Bauausschuss als auch bei einer Bürgerveranstaltung diskutiert und beraten werden. Der Obere Torplatz wird von allen als ein Handlungsschwerpunkt definiert, sodass die Aufwertung des Bereiches zwischen Kugelbrunnen und Karolinenstraße starten kann.

2018 stellt die SPD-Stadtratsfraktion eine Anfrage zur Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbes, welcher noch im selben Jahr stattfindet. Das Büro adlerolesch Landschaftsarchitekten GmbH gewinnt den freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung des zentralen Platzes an der Hofer Altstadt. Bereits in anderen Städten hat das Büro erfolgreich große innerstädtische Straßenzüge und Plätze erfolgreich bearbeitet.

Die Planungsphase dauert von 2020 bis 2021 und adlerolesch erstellt erste Entwurfsplanungen für das Gesamtprojekt. Fokussiert werden hierbei barrierefreie Belagsflächen, vielfältigere Grünflächen sowie die Stärkung der Kultur, des Einzelhandels und der Gastronomie. Im Zuge dieser Umgestaltung soll die Altstadt mit der historischen Neustadt verbunden werden und so ein „Scharnier“ zwischen Altstadt über das Obere Tor bis hin zur Ludwigstraße (Neustadt) entstehen, um die Ludwigstraße besser anzubinden. 

Dieser Übergangsbereich soll künftig mit dem Gestaltungselement der „Trittsteine“ die Alt- und Neustadt verbinden. Hierbei handelt es sich um ein formal fließendes Element, welches sich in unterschiedlichen Belägen, Oberflächen sowie Ausstattungselementen zeigt.

2021 beantragt die Stadtplanung Fördergelder aus dem „Sonderfonds Innenstädte beleben“, die genehmigt werden.

 

Oberes Tor ist nur ein Element der Innenstadtentwicklung

 

Die Umbaumaßnahmen am Oberen Torplatz bilden nur ein Element des städtischen Konzeptes für die Innenstadtentwicklung. Mit dem Sonderprogramm „Innenstädte beleben“ ist auch weiteres Stadtmobiliar – Bänke, Pflanzkübel oder Fahrradständer – für die Karolinenstraße, Altstadt, Bismarckstraße, Lorenzsteig bis zur Friedrichstraße sowie die Sitzmöbel für die Ludwigstraße und die drei Weihnachtsengel finanziert worden. Die „Waaf-Bänkla“ in der Ludwigstraße sind ebenfalls Teil dieser Gesamtmaßnahme. 

Hinzu kommt die Machbarkeitsstudie für die Ludwigstraße und den Maxplatz, die ebenfalls über das Sonderprogramm finanziert wird. Die Ludwigstraße soll insgesamt mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhalten; dazu darf der gesamte öffentliche Raum, der im Spannungsfeld der unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche, wie z.B. Ruhebänke und Parken steht, neu gedacht werden. Durch die nun angestrebte Machbarkeitsstudie soll dieser ca. 1,8 Hektar große Bereich insgesamt untersucht werden. Ziel ist es, einen Rahmen abzustecken, innerhalb dessen weitere, detaillierte Planungen erfolgen können. Im Ergebnis soll ein Leitbild für die künftige planerische Entwicklung des Stadtraums im Bereich Ludwigstraße/Maxplatz als Basis für die bauliche Umgestaltung entstehen.

 

Im Oktober 2023 wird der zweite Bürgerworkshop stattfinden, der allen Interessierten die Möglichkeit bietet, Ideen zur Umgestaltung einzubringen. Der Termin wird noch bekannt gegeben.