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Strauß-Areal wird Schiller-Quartier

Mitten im Hofer Stadtzentrum soll ein neues Quartier mit Wohnen, Pflege, betreutem Wohnen, Facharztzentrum in einem Ärztehaus, Gesundheitsgeschäfte, Lebensmitteleinzelhandel, Restaurants und Cafés entstehen, welches medizinische und weitere Dienstleistungen miteinander vereint. Auch öffentlich zugängliche Grünflächen und ein Knotenpunkt für den Busverkehr gehören zum Konzept. Standort ist das sogenannte Strauß-Areal in der Innenstadt von Hof, eine Fläche zwischen Schiller- und Friedrichstraße, die seit Jahren brachliegt und in Abstimmung mit der Stadt Hof in "Schiller-Quartier" umbenannt wird.

Investoren präsentieren nachhaltiges urbanes Quartierskonzept.

Zirka 10.000 m² werden zum neuen Schiller-Quartier

Die „MedicalCube HealthCare Real Estate“-Gruppe aus Bayern, vertreten durch die geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Dr. Ulrich Longerich MHBA und Dr. Dr. Matthias Thurau, hat seit kurzem mehrere dazugehörige Grundstücke und Häuser, insgesamt zirka 10.000 m², mit dem Zweck erworben, das neue Schiller-Quartier nachhaltig zu entwickeln. Jetzt haben sich die neuen Eigentümer mit dem Leiter ihrer eigenen Bauabteilung Dipl.-Ing. Uwe Kohler und der Generalübernehmer Werner Weisenbach vorgestellt und zusammen mit der Stadt Hof ihre Pläne erläutert. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Eva Döhla machte das MedicalCube-Team Dr. Dr. Ulrich Longerich und Dr. Dr. Matthias Thurau, Dipl.-Ing. Uwe Kohler, sowie Werner Weisenbach deutlich, wie ihr neues städtebauliches Gesamtkonzept auf die Stadt Hof zugeschnitten wird. Für Dr. Dr. Thurau ist "das Bündeln der stadtgesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen für unser Zusammenleben in der Stadt obligat. Die Nachhaltigkeit eines Quartiers ist nicht nur abhängig von seiner wirtschaftlichen Rentabilität, sondern von der Ausgewogenheit der Ertragskraft und des Lebensstandards". Dr. Dr. Longerich ist davon überzeugt, dass "ein nachhaltiges Quartier die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer unmittelbaren Umgebung erforderlich macht. Hierzu benötigt ein Quartier eigene Qualitäten und Besonderheiten, die auf die Anwohner zugeschnitten sind und das neue Quartier attraktiv machen". Uwe Kohler weiß aus seinen "eigenen vielen Projektentwicklungen, dass eine hochwertige, individuelle und moderne Architektur von der Bevölkerung gewünscht wird und das Stadtbild aufwerten wird. Dazu gehört von allen Seiten der Mut für etwas Neues, von der Bevölkerung, der Stadtpolitik und von den Investoren."

Architektur mit moderner und emotionaler Qualität

Die neuen Eigentümer sehen in dem Schiller-Quartier-Projekt die einmalige Möglichkeit, eine sowohl für die Eigentümer wie auch für die Bewohner:innen nachhaltige, urbane Bauentwicklung aufzuzeigen. Ein großes Baufeld in Innenstadtlage in Zusammenarbeit mit der Stadt Hof neu zu entwickeln und das Stadtbild urban mitprägen zu dürfen, ist für die neuen Eigentümer ein Traum. So sollen die Gebäude mit modernen Energiekonzepten möglichst autark ohne fossile Energieträger versorgt werden. Dazu gehört eine Architektur mit moderner und trotzdem "emotionaler" Qualität, Fußgängerwege und ein öffentlich zugänglicher Park mit Restaurants und Cafés zwischen den Gebäuden, der Menschen anziehen soll. Damit das Quartier überregionalen Zuspruch findet, wird eine Tiefgarage mit ca. 400 Parkplätzen entstehen. In einer Zeit mit einer angekündigten Zinssteigerung, hoher Inflation, "stündlich" steigenden Baupreisen und Lieferengpässen durch Kriege und Pandemien wird das makroökonomische Umfeld für die Eigentümer schwieriger, aber als Herausforderung verstanden.

 

Das gesamte Baufeld wird noch 2022 geräumt

Oberbürgermeisterin Eva Döhla dazu: „Diese erfreuliche Entwicklung für das neu entstehende Schiller-Quartier bedeutet für uns einen kräftigen Schub für Hof als als Gesundheits- und Wirtschaftsstandort. Das ist die bedeutendste Innenstadt-Investition seit Jahrzehnten.“ Nach ihren Worten passt diese sinnvolle und bedarfsgerechte Planung perfekt an diesen Standort. Hof erhalte so ein frisches, stadtprägendes, innerstädtisches Element in seiner Skyline und biete ein großes Plus für den Städtebau und die Außenwirkung der Stadt. Das Schiller-Quartier wird in mehreren Bauabschnitten entstehen. Vorab wird als erstes das gesamte Baufeld geräumt, d.h. die "unschönen" Haufen bis Ende 2022 abtransportiert. Ferner soll der Verbau an der Schillerstraße zurückgebaut werden.  Zwischenzeitlich wird in enger Abstimmung mit der Stadt Hof ein einfacher Bebauungsplan für das gesamte Quartier erarbeitet. Daraus werden vorhabenbezogene Bebauungspläne für die einzelnen Bauabschnitte entwickelt. Mit dem eigentlichen Baubeginn Mitte kann 2023 gerechnet werden. Zwischenzeitlich wird auf Wunsch der Stadt das Baufeld temporär partiell begrünt und für die umliegenden Anwohner ein privat–öffentlicher Parkplatz mit Dauerstellplätzen bis zum Baubeginn eingerichtet.

 

Statements der Beteiligten

Eva Döhla resümiert: „Das sind erfreuliche Nachrichten für alle, die unter dem gescheiterten Vorhaben und dem erbärmlichen Zustand besonders gelitten haben, wie etwa die Anlieger des Areals.“ Darüber hinaus ist sie sich sicher, dass dies einen kräftigen Schub für Hof als Oberzentrum bedeute und eine Riesenchance darstelle, Hofs bekanntester Problemzone Gestalt zu geben und sie in Wert zu setzen.

„Die Oberbürgermeisterin hat den Ankauf des Grundstücks in die eigenen Hände genommen und den ehemaligen und neuen Eigentümer erfolgreich zusammengebracht“, sagten die geschäftsführenden Gesellschafter. Die neuen Eigentümer freuen sich nun darauf, mit der Stadt Hof das Quartier gemeinsam in einem konstruktiven, angenehmen und respektvollen Klima zu entwickeln. „Wir wurden herzlich empfangen und fanden für unsere nachhaltige Projektentwicklung offene und ergebnisorientierte Ohren, wobei ein intensiver und engagierter Austausch mit der Stadtplanerin Ute Mühlbauer uns von dem Standort überzeugte“, so die neuen Eigentümer.

„Ich freue mich über dieses zielstrebige, höchst professionelle und planvolle Engagement. Von Beginn an war unsere Zusammenarbeit äußerst vertrauensvoll, ergiebig und sympathisch. Vielen Dank an Ulrich Longerich und Matthias Thurau und das Team für ihre Herangehensweise und auch die Rücksichtnahme auf städtische Belange. Mein Dank gilt auch allen Mitstreiter*innen aus der Verwaltung, die sich mit ebenso viel Herzblut dafür reingehängt haben, dem Areal die Chance auf eine echte Zukunft zu geben“, so Eva Döhla.

Stadtplanerin Ute Mühlbauer: „Die städtebauliche Aufwertung des Areals entspricht den Rahmenplanungen der Stadt Hof. Mit der Investition wird ein städtebaulicher Missstand beseitigt. Die umliegenden Straßenzüge werden aufgewertet und können von der Ansiedelung profitieren.“

Das Strauß-Areal: Eine kurze Chronologie

15 Jahre Leerstand, Brache, Hoffnungen und Ärgernis

2007: im Dezember schließt der Edekamarkt im Zentralkauf

2012: erste Forderungen nach einem Abbruch des Zentralkaufgebäudes

2015: Ankündigung des Einkaufszentrums Hofgalerie mit 17500 m2 Handelsfläche

2016: Eigentümerwechsel beim Grundstück - Käufer ist die LIG in Luxemburg

2017: Abbruch des Zentralkaufs

2018: Baugenehmigung für Hofgalerie wird erteilt

2019: AHG als neuer Eigentümer des Grundstücks eingetragen

2020: Hofgalerie stellt sich als gescheitert heraus; Riesenrad am Strauß; Pläne für Zwischennutzung werden vorgestellt

2021: Verhandlungen Stadt/Eigentümer; Kontakte mit interessierten Käufern; Planungen und Förderzusage für Kulturbühne

2022: Eigentümerwechsel und neuer städtebaulicher Lösungsansatz