Startschuss für die Fortschreibung des Integrationskonzeptes
Die Stadt Hof wird das bestehende Integrationskonzept überarbeiten. Bei einer Auftaktveranstaltung mit Gästen aus Politik, Gesellschaft, Sozialverbänden, und Wissenschaft betonte Oberbürgermeisterin Eva Döhla: „In Hof leben Menschen aus rund 130 Nationen friedlich zusammen – das ist eine Gemeinschaftsleistung, auf die alle stolz sein dürfen. Ich danke allen, die sich persönlich und beruflich für dieses Miteinander einsetzen.“
„Das Konzept muss ein gemeinsamer Prozess sein, der das Hier und Jetzt reflektiert und gleichzeitig den Blick in die Zukunft richtet“, so Kevin Fischer, Integrationsbeauftragter der Stadt Hof, der die Koordination übernimmt. Er eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag, in dem er erläuterte, warum ein neues Konzept sinnvoll ist. Das bisherige Konzept stammt aus dem Jahr 2019. Damals waren 8.532 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Hof gemeldet. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen, Maßnahmen und Handlungsbedarfe verändert.
- Änderungen bei der Bevölkerungszusammensetzung: Durch aktuelle Zuzüge und veränderte demografische Entwicklungen sind neue Herausforderungen entstanden. Derzeit leben 11.854 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit von einer Gesamtbevölkerungsanzahl von 47.835 Menschen in Hof. Es haben 4.566 Menschen zwei oder mehr Staatsangehörigkeiten. (Stand Dezember 2024)
- Aktualität der Maßnahmen: Die einst formulierten Strategien müssen neu bewertet und ergänzt werden.
- Fördermöglichkeiten: Neue Projekte und Fördertöpfe können herangezogen werden.
Das Ziel ist ein Konzept, das als lebendiges Instrument dient, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Zudem ist es Bestandteil der von der Stadt Hof verfolgten Sozialstrategie und bildet eine Brücke zum Seniorenpolitischen Gesamtkonzept und der Sportentwicklungsplanung. Zentrale Elemente der Fortschreibung des Integrationskonzepts sind Beteiligung und Austausch. In gemeinsamen Expertenrunden zu Themen wie Sprache, Bildung oder Wohnen und Zusammenleben soll das bestehende Konzept analysiert und neue Bedarfe erarbeitet werden. In einem offenen Dialog sollen Ehrenamtliche sowie Hauptamtliche eingebunden werden, um sowohl aus der Praxis zu berichten als auch vielfältige Perspektiven in die Konzepterstellung einzubringen.
Als Gast sprach Gerhard Plietsch von der Hochschule Hof bei der Auftaktveranstaltung über Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt Hof. Im Rahmen eines soziologischen Forschungsseminars hat er mit seinen Studierenden eine Befragung durchgeführt und über die Ergebnisse berichtet. Er ging auf die Verteilung der Staatsangehörigkeiten ein und erläuterte weitere statistische Zahlen zur Migration z.B Altersaufbau, Aufteilung nach Ortsteilen oder Einschätzung der Lebens- und Wohnsituation. Zusätzlich wurden in dem Seminar Experteninterviews durchgeführt, bei denen sich mögliche Integrationshürden herauskristallisierten. Zu nennen wären etwa Sprachbarrieren, psychische Belastungen oder auch kulturelle Unterschiede. Gleichzeitig hob er das große Potenzial der Stadt Hof hervor: „Die jahrzehntelange Erfahrung mit Integrationsprozessen und das starke Engagement des Ehrenamts bieten hervorragende Voraussetzungen, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.“
Bei Interesse an einer Beteiligung zu den Expertenrunden steht Kevin Fischer unter kevin.fischer(at)stadt-hof.de sowie telefonisch unter 09281 / 815 - 1793 gerne zur Verfügung. Auf der Webseite der Stadt Hof unter https://www.hof.de/rathaus-service/migration/integrationskonzept-der-stadt-hof finden sich ab 2025 fortlaufend Informationen zum aktuellen Stand der Fortschreibung des Integrationskonzepts.