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Stadt Hof stellt Personalentwicklungskonzept vor

Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den Gesamtstellenplan für das Jahr 2023 einstimmig beschlossen.

In 53 laufenden Nummern mit zusätzlichen Unterbuchstaben führt erneut der Gesamtstellenplan den großen Veränderungs- und Anpassungsbedarf beim Thema „Personal“ vor Augen. Einige Ergänzungen und Änderungen sind für die Erledigung der gegenwärtigen und kommenden Aufgaben der kreisfreien Stadt Hof erforderlich. Einen großen Teilbereich der Personalplanung stellt das neue Personalentwicklungskonzept dar.

Oberbürgermeisterin Eva Döhla zeigt sich zuversichtlich: „Gemeinsam wird es uns gelingen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Der Gesamtstellenplan 2023 und das neue Personalentwicklungskonzept werden dazu beitragen.“

 

Neue Stellen im Bereich Digitales, Personal und Bürgerservices

Um die geplanten Maßnahmen des Personalentwicklungskonzeptes umsetzen zu können, sind neue Stellen geschaffen worden. Gerade im Bereich Digitales wird der Einstieg in Smart City angestrebt, um eine digitale Verbindung von der Verwaltung hinaus in die Stadtgesellschaft, zu anderen Institutionen und Unternehmen zu knüpfen.

Die Personalentwicklung wird einen absoluten Tätigkeitsschwerpunkt in der gesamten Stadtverwaltung für die nächsten Jahre darstellen, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.

Des Weiteren werden der Jugendschutz bzw. die Jugendhilfe und Familienfürsorge erweitert. Die Grundlage dafür sind einerseits steigende Fallzahlen und schwierige Familienverhältnisse sowie gesetzliche Veränderungen, die die Stadt Hof umsetzen muss.

Außerdem wird das Personal auch im Bürgeramt verstärkt: Erhebliche Steigerungen von Einbürgerungsverfahren, vermehrte Migration sowie Rechtsänderungen im Standesamt können mit dem vorhandenen Personal nicht mehr in einem angemessenen Zeitraum bewältigt werden. Um den Service für die Hoferinnen und Hofer zu verbessern, sind dort neue Stellen geplant.

Nicht zuletzt haben auch eine Reihe von Neuberwertungen zu Stellenwertanhebungen geführt. Dadurch wird die Beschäftigung in der Stadt Hof in den verschiedensten Bereichen attraktiver.

„Im gesamten öffentlichen Dienst und somit auch in der Stadt Hof wird es in den nächsten Jahren sehr schwierig sein, alle vorhandenen Stellen zu besetzen. Dies wird auch ernste Auswirkungen auf das Gemeinwohl und die Daseinsvorsorge haben. Personalgewinnung wird in allen bayerischen Städten und Gemeinden immer schwerer. Aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels wird sich die Situation in den kommenden Jahren deutlich verschärfen“, sagt Siegfried Leupold, Leiter des Fachbereichs Zentrale Steuerung und Personal.

Der Fachkräftemangel ist nicht nur bei Spezialisten wie Ingenieuren oder IT-Fachkräften zu beobachten, sondern auch im gesamten Spektrum des öffentlichen Dienstes, insbesondere auch in den allgemeinen Verwaltungsberufen. Daher sind viele Maßnahmen geplant, um die Stadt Hof als Arbeitgeber attraktiver zu machen: Fort- und Weiterbildung wird ausgebaut, Führungskräfteentwicklung wird verstärkt, ebenso die Gleichstellung. Auch der Bereich Integration und interkulturelle Öffnung soll vorangebracht werden.

Des Weiteren werden die Rahmenbedingungen für eine Beschäftigung in der Verwaltung verbessert. Dazu gehören flexible familiengerechte Arbeitszeiten, eine gute IT-Ausstattung sowie Wechselmöglichkeiten innerhalb der Stadtverwaltung in unterschiedlichste Aufgabenbereiche. Auch Quereinstiege sowie die Integration von qualifizierten Zuwanderern soll erleichtert werden.

 

 

Auch Bund und Freistaat sind bei Fachkräftemangel gefordert 

Die Stadt Hof bemüht sich seit vielen Jahren um geeignete Mitarbeitende und hat schon einiges auf den Weg gebracht. Allerdings lässt sich der Fachkräftemangel nicht ohne Unterstützung von Bund und Freistaat beheben.

Bei gesetzlichen Änderungen müssen sowohl die finanzielle als auch die personelle Situation der Kommunen mit in den Blick genommen werden. Angesichts eines allgemeinen Fachkräftemangels in der Bundesrepublik, besonders in den Kommunen, werden nicht mehr ohne Weiteres neue arbeitsintensive Gesetze durch die Kommunen umgesetzt werden können. Förderprogramme und Vergaberecht müssen in vielen Bereichen entbürokratisiert werden. Die Städte und Gemeinden benötigen auch mehr personalrechtliche Flexibilität in verschiedenster Hinsicht, zum Beispiel Langzeitarbeitskonten, Anerkennung von berufsbegleitenden Masterabschlüssen, Incentives für Beschäftigte, Erhöhung des Budgets für Leistungsbezüge bei Beamten oder bessere Ausgestaltung der Höhe der vermögenswirksamen Leistungen. Dazu braucht es dringend eine Fachkräfteinitiative und eine allgemeine Imagekampagne für die Beschäftigung im öffentlichen Dienst, insbesondere bei den Kommunen.