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Digitales Rathaus

Sanierungsarbeiten am Bismarckturm

Der erste Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten am Bismarckturm ist in vollem Gange.

Nach Jahren der Unzugänglichkeit und dringender baulicher Mängel wird der 1914/1915 errichtete Turm nun in einem langfristigen Projekt umfassend aufgewertet, um das denkmalgeschützte Bauwerk für zukünftige Generationen zu bewahren.

Der erste Bauabschnitt, der voraussichtlich zehn bis zwölf Wochen dauert, umfasst anspruchsvolle Arbeiten im Innen- und Außenbereich des Turms. Bereits umgesetzt wurden der Einbau von Arbeitsbühnen im Otto-von-Bismarck-Gedächtnisraum sowie der Aufbau von Arbeitsgerüsten im gesamten Turminneren. Der Rückbau der Rabitz-Gewölbedecke inklusive der alten Tragkonstruktion ist im Gange; anschließend erfolgt die Installation einer neuen Edelstahlkonstruktion. Im Schaft des Turms wird der Innenputz abgestemmt, um eine fachgerechte Erneuerung zu ermöglichen. Im Kellerbereich wurde ein Gerüst aufgebaut, um die dortigen einfachen Eisenunterzüge zu sanieren. Auch die beschädigte Außentreppe wird erneuert; vorsorglich wurden zwei Treppenstufen entfernt, um die Auflagersituation der umlaufenden Granittreppe zu untersuchen.

„Wir sind durch die Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg beraten und haben ausgewählte Fachfirmen beauftragt, die über die notwendige Expertise für dieses Denkmal verfügen“, erklärt Dr. Stephan Gleim, Leitender Baudirektor der Stadt Hof. „Am 26. März 2025 konnten wir den ersten von insgesamt drei Bauabschnitten erfolgreich starten.“

Oberbürgermeisterin Eva Döhla betont: „Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist nur möglich geworden durch das große Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger sowie die Unterstützung zahlreicher Förderer. Mein besonderer Dank gilt Stadtheimatpfleger Leo Reichel, der seit 2020 ehrenamtlich private Spendengelder akquiriert hat. Dank dieser Spenden in Höhe von insgesamt 252.800 Euro sowie der großzügigen Zuwendungen der Oberfrankenstiftung mit 350.000 Euro, der Bayerischen Landesstiftung, der Viessmann-Stiftung und des Landesamtes für Denkmalpflege können wir dieses wichtige Projekt nun umsetzen.“

Stadtheimatpfleger Leo Reichel lobt die Großzügigkeit der Hofer Spenderinnen und Spender, von denen viele ungenannt bleiben wollten. Einen besonderen Dank richtet er an Baudirektor Stephan Gleim, Stadtkämmerer Peter Fischer und die Vorsitzende der Hermann und Bertl Müller-Stiftung Dr. Gisela Strunz: „Diese drei haben von Anfang an leise, aber umso tatkräftiger mitgeholfen.“

Der Hofer Bismarckturm ist seit 2010 wegen baulicher Mängel gesperrt und gilt als dringend sanierungsbedürftig. Die Hauptproblematik liegt in der Durchfeuchtung des Bauwerks durch eindringenden Regen und unzureichende Belüftung. Die schadhaften Fugen der Granitmauer wurden zuletzt vor mehreren Jahrzehnten ausgebessert. Die anhaltende Feuchtigkeit hat den Innenputz stark beschädigt und wirkt sich negativ auf die stählernen Tragkonstruktionen sowie das innere Mauerwerk aus. Ziel der Sanierung ist es, das Bauwerk nachhaltig zu sichern und die ursprüngliche Bausubstanz wiederherzustellen.

Der geplante Sanierungszeitraum erstreckt sich über drei Bauabschnitte mit einer Gesamtdauer von rund vier bis fünf Jahren. Der erste Abschnitt konzentriert sich auf die Sanierung des Erdgeschosses und der Fundamentbereiche.

Der Bismarckturm ist ein einzigartiges regionales Denkmal, das nicht nur aufgrund seiner Bauweise, sondern auch wegen seiner Geschichte und architektonischen Besonderheiten hervorsticht. Er wurde bewusst vom Standardentwurf des Dresdner Architekten Wilhelm Kreis abweichend geplant und stellt somit ein Einzelwerk dar.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger werden möglicherweise bereits im September die Gelegenheit haben, sich selbst vom Baufortschritt zu überzeigen: Abhängig von der dann herrschenden Sanierungs- und Sicherheitslage im Turm könnte es Führungen für Kleingruppen im Rahmen des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September 2025, geben.

„Unser Ziel ist es, den Bismarckturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die historische Bedeutung dieses Bauwerks zu bewahren“, so Oberbürgermeisterin Döhla abschließend.

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