Kompetenznetzwerk Wasser und Energie stellt erfolgreiche Projekte vor
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück und stellt bei seiner jüngsten Mitgliederversammlung in Hof zahlreiche Projekte vor, die die Region als Kompetenzstandort für Wasser und Energie weiter stärken. Außerdem wurde auch der Vorstand neu gewählt. Die Vorsitzende des Netzwerkes, Oberbürgermeisterin Eva Döhla, leitete die Versammlung und berichtete über die vielschichtige Arbeit des Netzwerks.
Das Forschungsprojekt Rewamem (Recycling von Wäschereiabwasser zur Wiederverwendung des Abwassers mittels keramischer Nanofiltration) lief in 2023 mit ersten Versuchen bei einer Großwäscherei weiter.
Neu hinzu kam das Projekt ITTQ Wasser zusammen mit der Hochschule Hof als Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft, Vorbereitung für den Quereinstieg in die Wasserwirtschaft. Ausgangspunkt war hier der eklatante Fachkräftemangel in der bayerischen Wasserwirtschaft bei Behörden, Ver- und Entsorgern, Unternehmen oder Planungsbüros.
Das Vorhaben ITTQ-Wasser zielt darauf ab, technisch vor-/ausgebildete Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund für einen Quereinstieg in die Wasserwirtschaft fachlich zu qualifizieren und sozial vorzubereiten. Die Teilnehmenden erhalten in Ergänzung zu ihrer bisherigen technisch-naturwissenschaftlichen Qualifikation eine fundierte Weiterbildung für den Quereinstieg in die Wasserwirtschaft und damit erforderliches Grundwissen, um die wesentlichen Inhalte und Prozesse der Wasserwirtschaft zu verstehen, in der Praxis anzuwenden und auf neue Aufgaben übertragen zu können. Zudem erhalten sie einen Einblick in die formellen und informellen Abläufe bayrischer Wasserorganisationen und erlernen die wichtigsten Bausteine der deutschen Fachsprache.
Das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. schuf hier die Kontakte zu Unternehmen im Bereich der Praktikumssuche.
Großen Raum nahm 2023 das Projekt SPORE ein. SPORE steht für „Smart SPOnge REgion“ – intelligente Schwammregion in der Region Hochfranken/Oberfranken, gefördert durch die Wilo-Stiftung und durch die Hochschule Hof mit den Kooperationspartnern Hochschule Hof (INWA) und Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.
Das übergeordnete Projektziel ist, das Konzept der Schwammregion zu entwickeln und auf die Region Hof/Hochfranken/Oberfranken anzuwenden. So soll ein Beitrag zur Anpassung des Wasserhaushalts an den Klimawandel geleistet werden.
Das Projekt Spore war Leitprojekt im Bereich Schwammregion. Es folgten im Gesamtprojekt einige Demo-Projekte durch INWA, so z.B. Geroldsgrün, Nordhalben, Wallenfels, Schwarzenbach a. Wald und Bad Steben (interkommunale Bedarfsermittlung mittels Komplexitätsanalyse), Schauenstein (Schwamm (-grund) schule mit Gründach), Wirsberg, Marktleugast, Marktschorgast und Stammbach (Unterstützung des klassischen Hochwasserschutzes durch Identifikation von dezentralen Schwammmaßnahmen) oder auch Selbitz (Untersuchung von Schnittstellen zwischen der Drainage landwirtschaftlicher Flächen und Hochwasserschutz).
Das Kompetenznetzwerk ermittelte den Anpassungsbedarf an den Klimawandel hinsichtlich Grund- und Oberflächenwasserbewirtschaftung in der Region aus Sicht von Betroffenengruppen in den Bereichen Siedlungswasserwirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Kommunen als Akzeptanzanalyse bzgl. Handlungsfelder und späterer Maßnahmen.
Dazu diente eine Onlinebefragung im Winter 2022/2023 bei Gemeinden, Landwirten, Wasserversorgern und Forstwirten im Untersuchungsraum Landkreise Hof, Wunsiedel, Kulmbach, Kronach und Stadt Hof. Es folgten der Workshop I im Frühjahr 2023 zur Vertiefung der Ergebnisse mit Akteuren und Fragebogenteilnehmern und der Workshop II im Sommer 2023 zur weiteren Vertiefung von konkreten Maßnahmenfeldern.
Die Ergebnisse zeigen eindeutige und wertvolle Trends und Einschätzungen auf. Abgefragt wurden dabei Themen wie Betroffenheit bei Dürre und Starkregen in der Vergangenheit und in der Zukunft, konkrete Auswirkungen der Betroffenheit, Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen, Bewertung von vorgeschlagenen Maßnahmen, Bedeutung der Digitalisierung, Beurteilung von Digitalisierungsmaßnahmen, Verantwortlichkeiten bei Anpassungsmaßnahmen und Hemmnisse bei Umsetzungen.
Im dritten Teil wurden die Maßnahmen im Projekt FöRLa II dargestellt. Dessen Ziele sind im Projekt 1 die Weiterentwicklung der regionalen Innovationskraft im Bereich Wasser – Energie – Umwelt, im Projekt 2 die branchenspezifische Nachwuchssicherung im Bereich Wasser – Energie – Umwelt und im Projekt 3 die zielgruppenspezifische Vermarktung der regionalen Kompetenz Wasser – Energie – Umwelt.
Maßnahmen hierbei waren Netzwerkmeetings bei Unternehmen, eine große Exkursion zum Energiepark Wunsiedel, die Initiierung von Forschungsprojekten wie SPORE, Schülerexkursionen zu den Themen aquatisches Ökosystem, Kläranlage und Trinkwasseraufbereitung.
Das Kompetenznetzwerk engagierte sich zudem intensiv in der Vermarktung der Region Hochfranken als Kompetenzstandort für Wasser und Energie. Neben Messeauftritten wie der DVGW-Wasserstreff, dem Hofer Wassersymposium und weiteren Veranstaltungen wurden auch digitale Kampagnen gestartet.
Neuwahl des Vorstandes
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Neuwahl des Vorstands. Das bisherige Gremium wurde einstimmig für die nächsten drei Jahre bestätigt:
Eva Döhla, Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, Prof. Dr. Manuela Wimmer, Institut INWA der Hochschule Hof, Thomas Lang, Wilo SE, Christian Männl, ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH, Prof. Dr. Gerhard Fischerauer, Universität Bayreuth, Dr. Christian Sörgel, Mercer Rosenthal GmbH, Prof. Dr. Bernd Märtner, M&S Umweltprojekt GmbH