Kommunale Wärmeplanung für Hof beschlossen
Einstimmig hat der Hofer Stadtrat in der gestrigen Sitzung den Hofer Wärmeplan beschlossen. Das bedeutet, dass die Verwaltung und die Stadtwerke Hof mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen beauftragt werden. Die Wärmeplanung ist ein wichtiges strategisches Instrument, das aufzeigt, wie die Transformation zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 in Hof gelingen kann.
Oberbürgermeisterin Eva Döhla: „Wir stehen in der Verantwortung, die Wärmewende so zu gestalten, dass sie ökologisch sinnvoll, sozial verträglich und wirtschaftlich machbar ist. Mit dem kommunalen Wärmeplan haben wir erstmals eine klare Grundlage, wie wir fossile Energien schrittweise ersetzen können. Die Ergebnisse zeigen: Der Weg ist anspruchsvoll, aber realisierbar – wenn wir ihn gemeinsam gehen. Gerade die jüngsten Diskussionen um die Energiepreise haben noch einmal verdeutlicht, wie wichtig eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung für die Menschen in unserer Stadt ist.“
Als erste Maßnahmen sind die Einrichtung eines Umsetzungsteams „Wärmeversorgung“ in der Stadtverwaltung sowie der Ausbau von Beratungsangeboten zu Sanierung und Effizienz geplant. Weitere Maßnahmen wären, eine Machbarkeitsstudie für das Wärmenetz im Bahnhofsviertel sowie Transformationsstudien für die Wärmenetze in der Kernstadt und an der Hochschule. Machbarkeitsstudien werden für neue Wärmenetze und Transformationsstudien für bestehende Netze erarbeitet. Die Stadtwerke Hof waren bei der Erstellung des Wärmeplans eingebunden und sind bei der Umsetzung von Wärmenetzen ein wichtiger Akteur.
Zentrale Ergebnisse
Der Endenergiebedarf für Wärme lag in den Jahren 2021 bis 2023 bei durchschnittlich 701 GWh pro Jahr. Rund 76 % werden aktuell durch Erdgas und Heizöl gedeckt. Über Wärmenetze werden derzeit rund 3 % versorgt. Mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs entfällt auf den Bereich Wohnen. Daraus resultieren jährlich rund 152.289 Tonnen CO₂-Emissionen (3,3 t pro Einwohner).
• Durch Sanierungen und Effizienzsteigerungen könnten 26 % des Gesamtwärmebedarfs eingespart werden (bei 2 % Sanierungsrate jährlich).
• Die größten lokal verfügbaren Potenziale liegen bei Geothermie und Solarthermie.
• Für die vollständige Deckung werden auch Außenluftwärme, Biomasse und grüne Gase benötigt.
Zielszenario 2040
• Endenergiebedarf sinkt auf rund 518 GWh.
• 100 % klimaneutrale Wärmeversorgung vorgesehen.
• Ca. 50 % des Bedarfs sollen über Wärmenetze gedeckt werden.
Der Beschluss des kommunalen Wärmeplans ist Voraussetzung für den Erhalt der vollen Förderung durch die Regierung. Er löst keine Verpflichtungen aus dem Gebäudeenergiegesetz aus. Vielmehr dient er als Orientierungsrahmen und als Grundlage für weitere Studien, insbesondere zu Wärmenetzen in einzelnen Stadtquartieren.
Den vollständigen Wärmeplan der Stadt Hof finden Sie hier: