Hofer Schüler*innen besuchen Jugendfreiheitskonferenz
Unter den Teilnehmenden waren auch Jugendliche der FOS/BOS Hof und des Schiller-Gymnasiums Hof.
Die Sächsische Staatskanzlei als Veranstalterin legte Wert auf eine Beteiligung von Hof unter dem Aspekt der langjährigen Städtepartnerschaft mit Plauen und übernahm die Fahrt- und Verpflegungskosten. Seitens der Fachoberschule begleitete Oberstudienrätin Anne Geyer die Gruppe. Jürgen Stader von der Stadt Hof: „Unser Dank gilt den Schulleitern von FOS/BOS und Schiller-Gymnasium sowie den beiden verantwortlichen Lehrerinnen Anne Geyer und Andrea Bischoff für die Bereitschaft hier mitzuwirken und den jungen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Der Stadt Hof ist die Erinnerungskultur ein wichtiges Anliegen, und gerade die jüngere Generation soll den Wert von Freiheit und Demokratie wertschätzen und merken, dass es erforderlich ist, für deren Erhalt täglich einzutreten. Die Grundrechte sind keine Selbstverständlichkeit.“
Sicher war es für manchen ein beklemmendes Gefühl, als die Moderatorin zu Beginn der Konferenz darauf hinwies, dass der russische Präsident Wladimir Putin schon in diesem Saal gesessen hatte, in dem man sich nun mit dem Freiheitswillen der damaligen DDR-Bevölkerung befasste. Die Sächsische Kultusministerin betonte daher, dass es für die Schülerinnen und Schüler wichtiger denn je sei, sich mit der Geschichte zu beschäftigen. Es sei eine moralische Verpflichtung für jeden Demokraten, an den Freiheitswillen der Menschen zu erinnern.
Die Schülerinnen und Schüler konnten vor Ort an verschiedenen Workshops zum Thema „Freiheit“ teilnehmen. So besuchte ein Teil der Gruppe die Filmpräsentation „Cancrin – eine Geschichte des 17. Juni“. Der Film über das bis heute ungeklärte Schicksal eines Demonstranten, der im Verlauf des Volksaufstandes 1953 getötet wurde, lief im vergangenen Jahr auch bei den Deutsch-Deutschen Filmtagen. Andere Angebote befassten sich mit Poetry Slam – hier konnten die Jugendlichen selbst verfasste Texte dem Auditorium vortragen – und Graphic Novels, also grafischen Erzählungen, um Geschichte zeichnerisch erlebbar zu machen.
Höhepunkt des Tages war die Gesprächsrunde mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Selbstbewusst nahmen die Hofer Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit wahr und stellten dem Politiker ihre Fragen. Der war vom Engagement und der Diskussionsfreudigkeit der jungen Hoferinnen und Hofer so begeistert, dass er eine „Hofer Klasse im Falle seiner Wiederwahl im Herbst zu sich in die Staatskanzlei einladen möchte“.
Auf der Rückfahrt waren sich alle Beteiligten – es saßen neben der Hofer Delegation auch Schülerinnen und Schüler aus Plauen und Falkenstein im Bus – einig, dass der Besuch der kurzweiligen und informativen Jugendfreiheitskonferenz ein wichtiger Impuls für das Demokratieverständnis der jungen Generation war.