Das war der 592. Hofer Schlappentag
Als eines der ältesten Schützen- und Handwerkerfeste Deutschlands hat es auch in diesem Jahr wieder viele Menschen nach Hof und zum Gelände am Schießhäuschen gezogen, darunter nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Handwerksbetriebe und der Schützenvereine, sondern auch Stadträtinnen und Stadträte, Ehrengäste sowie Besucherinnen und Besucher aus den Hofer Partnerstädten Cheb, Plauen, Ogden sowie Villeneuve-la-Garenne.
Das Programm startete bereits am Sonntagmorgen mit dem Schlappenschießen und setzte sich am Nachmittag mit der traditionellen Hussitenführung und dem Bürger-Schlappenschießen fort, das sich inzwischen zu einem regelrechten Renner entwickelt hat. Am Montag wurde der Hofer Nationalfeiertag um 9 Uhr mit dem Weckruf am Rathaus eingeläutet. Die „Krebsbacker“ holten Oberbürgermeisterin Eva Döhla zusammen mit dem Vorstand der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft und dem Handwerk sowie ausgewählten Ehrengästen ab.
Vor dem Rathaus begrüßte Lars Neumann, Oberschützenmeister der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft, die zahlreich erschienenen Gäste. Oberbürgermeisterin und Schützenkommissarin Eva Döhla würdigte die Bedeutung des Schlappentags als lebendige und immer weiter wachsende Tradition in der Stadt Hof. Bis 2002 habe der Empfang im Großen Sitzungssaal des Rathauses stattgefunden, erinnerte sie sich: überfüllt und nur für einen kleinen Kreis zugänglich. „Das war nicht im Sinne unseres Nationalfeiertages. Umso schöner, dass wir jetzt alle vor das Rathaus einladen können und so jeder dabei sein kann. Es ist eben ganz entscheidend, wie die Tradition gepflegt wird; wie man sie weiterentwickelt und noch mehr, wie sie an zukünftige Generationen weitergegeben wird. Nur so ist und bleibt der Schlappentag gelebte Hofer Geschichte.“
Anschließend verlas Historiker Adrian Roßner im Markgrafengewand die Urkunde aus dem Jahr 1430. Wie in den vergangenen Jahren stimmte der Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff das „Steigerlied“ an, diesmal mit musikalischer Begleitung der Trockauer Feuerwehrkapelle.
Der diesjährige Mal- und Bastelwettbewerb für die Kindertageseinrichtungen der Stadt Hof stand unter dem Motto „Zeigt uns eure Lieblingsschlappen“. Kreishandwerksmeister Marco Kemnitzer verkündete den Sieger: Gewonnen hat die KinderOase Dreieinigkeitskirche, die sich auf einen Besuch des Hofer Wärschtlamos freuen darf. Die Kinder bastelten viele kleine bunte Schlappen, die kreativ verziert waren, und begeisterten so die Jury.
Zum Schluss lüftete Oberschützenmeister Lars Neumann das bis dahin wohlgehütete Geheimnis: Patrick Leitl ist neuer Schlappenkönig und löst damit die vorherige Schlappenkönigin Eva Döhla ab. Leitl erhielt die traditionelle Zitrone, eine Urkunde sowie die Kette und darf ein Jahr lang kostenlos in der Stadt Hof parken.
König des Bürgerschießens ist Markus Hartmann. Er darf im kommenden Jahr am Schlappenschießen teilnehmen.
Angeführt vom neuen Schlappenkönig startete der Festzug. Bei leichtem Regen marschierten die Stadtspitze, Handwerk und Schützen, Ehrengäste, der Stadtrat sowie Schornsteinfeger, Bundeswehr, die Majoretten aus Cheb, Auszubildende der Stadt Hof und viele mehr zum Festgelände am Schießhäuschen, um das extra für den Schlappentag eingebraute Schlappenbier der Brauerei Scherdel zu genießen.

