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Alkoholprävention für Kinder und Jugendliche

Die Stadt und die Region sind wieder mitten in der Festzeit angekommen. Wiesenfeste, Sommerfeste und das Hofer Volksfest – häufig fließt das Bier in Strömen. Alkohol gilt als selbstverständlicher Bestandteil der Feste, obwohl bei übermäßigem Konsum Gefahren lauern. Doch ab wann beginnt der Konsum eigentlich kritisch zu werden? Welche Rolle spielen Erwachsene und vor allem Verantwortungsträger aus Politik oder Vereinen als Vorbild?

Vorbildfunktionen und Präventionsmöglichkeiten

Um diese und weitere Fragen ging es in einem Fachgespräch mit der Suchtberatung mit Rathaus. Auf Initiative des Leiters der Suchtberatung der Diakonie Hochfranken, Alexander Höme, gab es einen Austausch mit der Oberbürgermeisterin Eva Döhla, dem Stadtjugendpfleger Pascal Najuch und Petra Schultz Kreisjugendpflegerin vom Landratsamt Hof.

Was dabei deutlich wurde:

Neben den Eltern nimmt die Bedeutung der Kommunen bei der Umsetzung alkoholpräventiver Interventionen stetig zu. Eine Studie des Instituts für Therapie und Gesundheitsforschung in Kiel zeigt, dass Eltern den Alkoholkonsum ihrer Kinder stärker beeinflussen als bisher angenommen. Auch kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger können durch ihre Vorbildfunktion einen enormen Beitrag zur Alkoholprävention leisten.

Die Eltern haben bei der Suchtprävention die zentrale Vorbildrolle. Kinder, deren Eltern mehr als einmal wöchentlich Alkohol trinken, neigen zu späterem Rauschtrinken. Erwachsene, die in einer Familie aufgewachsen sind, in der Bier und Wein eine Art „Familienmitglied“ waren, haben wesentlich mehr Schwierigkeiten eine kritische Einstellung zu Alkohol zu entwickeln und den Konsum auf ein gesundes Maß zu beschränken, als solche, deren Eltern sehr selten Alkohol getrunken haben.

Die WHO empfiehlt: Männer max. 20g reiner Alkohol bei einem Trinkereignis – das entspricht einer Flasche Bier oder einem Glas Wein mit 0,25l Inhalt, danach 2 Tage Pause. Bei Frauen wird nur die Hälfte empfohlen für einen risikoarmen Alkoholkonsum.

Präventionseffekte stellen sich insbesondere dann ein, wenn Kinder und Jugendliche früh erreicht und in Maßnahmen eingebunden werden. Hier kommt die kommunale Jugendarbeit als Setting der Sucht bzw. Alkoholprävention als zentrale Plattform auf. Ziel der kommunalen Jugendarbeit ist es, aus den Jugendlichen starke Persönlichkeiten zu machen, die zusammen im Austausch lernen. Stadt und Landkreis Hof bieten mehrere Möglichkeiten solcher Plattformen für Austausch an: Jugendtreffs und Jugendzentren, Jugendverbände wie Feuerwehr, Kirchen oder Sport bei denen ehrenamtliche sich in die Jugendarbeit einbringen und Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS).

„Es ist uns wichtig, die Öffentlichkeit und auch die Kommunen immer wieder zu sensibilisieren für dieses Thema“, erklärt Alexander Höme als Fazit.  Was die Feste angeht, so könne man auch mit weniger oder ohne Alkohol gut feiern – und man solle nicht den Alkohol an sich feiern, sondern vor allem das Miteinander. Darüber waren sich die Beteiligten einig.

Foto: Oberbürgermeisterin Eva Döhla, Stadtjugendpfleger Pascal Najuch, Leiter der Suchtberatung der Diakonie Hochfranken Alexander Höme und Kreisjugendpflegerin Petra Schultz.