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Aelrun Goette erhält Filmpreis der Stadt Hof 2022

Der diesjährige Filmpreis der Stadt Hof geht an Aelrun Goette. Sie ist eine deutsche Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen und befasst sich in ihren Filmen meist mit Extremsituationen und menschlichen Grenzerfahrungen.

Der diesjährige Filmpreis der Stadt Hof geht an Aelrun Goette. Sie ist eine deutsche Regisseurin von Dokumentar- und Spielfilmen und befasst sich in ihren Filmen meist mit Extremsituationen und menschlichen Grenzerfahrungen. 

Die Laudatio hielten bei der Preisverleihung zwei Personen, die Aelrun bei ihrem Schaffen begleitet haben. Schauspielerin und Regisseurin Paula Knüpling betont: „Aelrun nimmt immer eine Haltung ein ohne Angst gefallen zu müssen. Sie ist eine radikale Beobachterin mit einem Interesse am Menschen und deren Abgründen. Dabei nimmt sie ihr Gegenüber immer ernst“. Max Hegewald geht auf ihre Tätigkeit an der Filmuniversität ein: „Arbeiten mit Aelrun ist immer eine Reise zum Mittelpunkt der Ehrlichkeit. Sie fördert Engagierte, weil sie selbst engagiert ist. Das merkt man. Sie gibt einem Raum, weil sie weiß, dass es vor ihr und auch nach ihr Filmschaffende gibt und für diese Menschen steht sie ein“. 

Aelrun Goette bedankt sich für den Preis und schließt mit einem Aufruf an das Publikum: „Das Letzte, was ich Ihnen mitgeben möchte ist, dass alles was wir machen, vor allem auch Neues, häufig auf Widerstände stößt. Aber dort, wo die Widerstände anfangen, wird es erst interessant“. 

Mit dem Preis wird seit 1986 anlässlich der Internationalen Hofer Filmtage eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die für den deutschen Film ein wichtiger Impulsgeber und dem Filmfestival in der Saalestadt verbunden ist. „Die Filmtage sind immer ein gemeinsames Erlebnis. Was Hof zu einer Besonderheit bei den Filmfestivals macht, ist, dass nicht nur Kolleginnen und Kollegen sowie Fachleute, sondern auch die Hoferinnen und Hofer, die über 50 Jahre Festivalerfahrung haben, einbezogen werden. Das wollen wir auch weiterhin so bieten“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Döhla bei der Begrüßung. 

Die Preisträgerin war bereits 2003 bei den 37. Internationalen Hofer Filmtagen mit dem Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ dabei und bei den 50. Internationalen Hofer Filmtagen mit dem Film „Wofür es sich zu leben lohnt“ vertreten. Die Regisseurin hat in diesem Krimi die Schauspielerinnen Hanna Schygulla, Irm Hermann, Margit Carstensen und Eva Mattes vereint, die alle schon mit Rainer Werner Fassbinder gedreht haben. Ein Jahr später saß Aelrun Goette bei den 51. Internationalen Hofer Filmtagen in der Jury für den Filmpreis der Stadt Hof. Der neueste Film von ihr „In einem Land das es nicht mehr gibt“, ist gerade im Kino gestartet. Sie schrieb das Drehbuch und führte Regie. Der autobiographisch inspirierte Film kombiniert die Themen Mode und Glamour in der DDR. Hauptfigur ist eine junge Frau im Jahr 1989, die es in die Modebranche verschlägt. Aelrun Goette selbst wurde in den 80er Jahren in Ostberlin auf der Straße für das Modeln entdeckt und stand für große Fotografinnen und Fotografen vor der Kamera.

Zur Person Aelrun Goette

Geboren wurde Goette am 06. Juli 1966 und wuchs im Osten Berlins auf. Sie machte eine Ausbildung als Krankenschwester in einer Psychiatrie und arbeitete nebenbei als Kostüm- und Bühnenbildnerin am Landestheater Altenburg. Nach dem Mauerfall machte sie ihr Abitur und studierte an der Humboldt Universität Berlin Philosophie, bis sie später ein Regiestudium an der Filmhochschule in Babelsberg absolvierte. Zwischenzeitlich arbeitete sie als Schauspielerin, Theaterregisseurin und Vollzugshelferin in der JVA Plötzensee. Außerdem ist Goette die Vorsitzendes des Alumni-Vereins der Filmuniversität Babelsberg.