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Ausstellungseröffnung - Bilder einer "Malerdynastie"

Vom Schwarz zur Farbe und retour - Vater und Sohn Jan Samec stellen in Hof aus.

International ging es zu bei der Eröffnung der Ausstellung „Vom Schwarz zur Farbe und retour“. Die ausstellenden Künstler Jan Samec sen. und Jan Samec jun. leben in Karlsbad und Prag. Und auch die Gäste kamen nicht nur aus dem weiteren oberfränkischen Raum sondern auch aus der Tschechischen Republik bis nach Prag. Gezeigt werden auf Einladung des städtischen Kulturamtsleiters Peter Nürmberger überwiegend großformatige Arbeiten (bis 5 m x 1,4 m groß), die im Foyer des Festsaals der Freiheitshalle genügend Raum finden, um zu wirken und zu überzeugen.

Kurator Martin Dostál stellte in seiner Einführung dar, wie sich Vater und Sohn in ihrer Malweise unterscheiden: „Der Ältere (geb. 1955) glaubt an die malerische Konstruktion eines Bildes.“ Die Verbindung von Reflexionen aus der Landschaft, auch in Form von Frottagen vorgefundener Objekte wie Ästen, Blättern oder Steinen, mit geometrischen Formen erzeuge Spannung durch das zivilisatorische Element des Quadrats, eines Schlüsselelements der Kunst der Moderne. Das Quadrat taucht dabei als gestaltendes Element im Bild selbst auf, aber auch als Format der Arbeit selbst. Von ihm sind 29 Bilder ausgestellt.

Dagegen geht Jan Samec jun. (geb. 1989) sehr viel intuitiver vor. Auch er arbeitet abstrakt. Seine Bilder sind größtenteils monochrom mit einer expressiven Gestik und kräftigen Pinselstrichen. Der Zufall spielt beim Entstehen eine Rolle. Fast könnte man den Prozess unter Verwendung stark verdünnter Farbe mit einem Experiment vergleichen. Die rationale Reflexion erfolgt in einer späteren Phase und führt zu ausdrucksstarken Bildern (20 sind in Hof zu sehen), die einen interessanten Kontrast zu den Arbeiten des Vaters bilden.

Natürlich vergaß der Kurator nicht zu erwähnen, dass es in der Generation vorher noch einen Maler Jan Samec (1917 – 1988) gab, der als Maler, Keramiker und Bühnenbildner Bedeutung erlangte; quasi der Begründer der Malerdynastie.

Einen besonderen Schwerpunkt legte Bürgermeisterin Angela Bier in ihrer Begrüßung der fast 100 Gäste auf die inzwischen langjährige Zusammenarbeit des städtischen Kulturamtes mit böhmischen Partnern: „Wir richten ganz bewusst und engagiert unseren Blick in die tschechische Nachbarschaft.“ Die Kunstgalerie in Karlsbad sei dabei ebenso vertreten wie die Galerie Goller in Selb mit ihrer exzellenten Sammlung tschechischer Künstlerinnen und Künstler. Und auch die Musik gelte beim deutsch-tschechischen Jazzfrühling als ein Schwerpunkt. Die Bürgermeisterin betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig angesichts der unruhigen Zeiten Städtepartnerschaften und kommunale Zusammenarbeit seien.

Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung im Foyer des Festsaals zu sehen. Sie wird gefördert von der Sparkasse Hochfranken.