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Geplante Hochwasserschutz­maßnahmen der Stadt Hof

Anfang der Woche trafen sich Betroffene der Hochwasserkatastrophe aus dem vergangenen Jahr im Hofer Rathaus. Zwischen den Hoferinnen und Hofern aus der direkten Umgebung des Leimitzbachs, Oberbürgermeisterin Eva Döhla und Dr. Stephan Gleim, Unternehmensbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt fand ein intensiver Informationsaustausch statt.

Erweiterte Maßnahmen gegen zukünftiges Hochwasser

Die Ereignisse und Konsequenzen aus der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2021 wurden geschildert und mögliche erweiterte Maßnahmen zum Schutz gegen künftiges Hochwasser auf der Grundlage des bestehenden Integralen Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzeptes vorgestellt. Entgegen der Hochwasserkatastrophe, die das nordrhein-westfälische Ahrtal besonders schwer getroffen hat, gab es in Hof keinen flächendeckenden Niederschlag im ganzen Stadtgebiet, sondern der Starkregen konzentrierte sich auf einzelne Stadtteile. 

Welche Bereiche 2021 betroffen waren

Betroffen waren insbesondere die Bachläufe des Lettenbachs, des Otterbachs (Alsenberger Durchlass) und des Leimitzbachs. Die Heiligengrabstraße und angrenzende Straßen standen unter Wasser und auch der Alsenberger Tunnel konnte aufgrund der Wassermassen nicht mehr passiert werden. Durch die Stadt Hof wurde, nach Bestätigung der Förderfähigkeit durch das Wasserwirtschaftsamt Hof, im März 2017 das Ingenieurbüro Münchmeier GmbH mit Sitz in Erbendorf beauftragt, die notwendigen örtlichen Erhebungen und hydraulischen Berechnungen durchzuführen. Zunächst hatte sich das Büro um den Lettenbach (2017), den Krebsbach (2018), den Pfaffenlohbach (2019), den Rauhbach / Otterbach (2020) und den Leimitzbach / Bach am Studentenberg (2021) gekümmert. Grundlage dieser Reihenfolge sind städtebauliche Maßnahmen in diesen Jahren gewesen. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 legen die Ingenieure Vorschläge vor, die Maßnahmen auch für den Leitenbach umzusetzen.

Die erweiterten Maßnahmen im Einzelnen

Für den Leimitzbach hat das Ingenieurbüro Münchmeier 2021 im Rahmen des integralen Hochwasserschutzkonzeptes fünf bauliche Maßnahmen vorgeschlagen. Zunächst solle ein Hochwasserrückhaltebecken östlich der Leimitzer Straße geschaffen werden. Dann, als zweiter Schritt ist die Renaturierung des Leimitzbachs zwischen Leimitzer Straße und dem Leimitzgrundweg vorgesehen. Bodenwellen im Bach sollen den Wasserabfluss bremsen. Die dritte Maßnahme sieht eine Verbesserung des Objektschutzes für die Bebauung zwischen Leimitzgrundweg und Christoph-Klauß-Straße vor. Dann ist ein sogenannter „Bypass“ geplant, ein weiteres Wasserrohr durch die Christoph-Klauß-Straße. Schließlich soll ein Neubau der Verrohrung in der Fabrikvorstadt mit hydraulischer Optimierung am Einlaufbauwerk zukünftige Hochwasserschäden vermeiden. Zusätzlich kann durch die Gewässerrenaturierung des Leimitzbachs und eine Anpassung der Siedlungsentwässerung eine weitere Entlastung geschaffen werden.

Hofer Stadtrat muss dem Maßnahmenkatalog zustimmen

Eva Döhla: „Jede einzelne Maßnahme für sich würde den Hochwasserschutz am Leimitzbach verbessern. Das ist gerade im Hinblick auf die derzeitige Haushaltslage wichtig zu bedenken.“ Vorausgesetzt der Stadtrat stimmt diesen Vorschlägen zu und gibt die Haushaltsmittel für die Umsetzung des Integralen Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzeptes frei, so könnte bereits 2022 mit den Vorbereitungen, wie z.B. Grunderwerb oder der Beauftragung von externen Leistungen begonnen werden. Dr. Stephan Gleim: „Die Gefahrenabwehr und die Stärkung des Katastrophenschutzes bei Gewässern III. Ordnung müssen ebenfalls vermehrt in den Blick genommen werden“.