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Es blüht und summt auf Hofer Grünflächen

Die Bemühungen der Stadt Hof, ihre Flächen insektenfreundlicher zu mähen, tragen Früchte beziehungsweise jede Menge Blüten. Ein Beispiel lässt sich aktuell an der Oelsnitzer Straße am Ortsausgang Richtung Jägersruh bewundern.

Wichtige Lebensräume für unsere heimischen Insekten

Es summt und brummt, lauscht man an der Grünfläche an der Oelsnitzer Straße, auf der 2014 anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands drei Bäume gepflanzt wurden. Es handelt sich um eine Verkehrsinsel, die vom städtischen Bauhof selten gemäht wird. Von weitem sieht sie zwar recht grasig und braun aus, aber ein näherer Blick lohnt sich: Wiesen-Flockenblumen, Margeriten, Labkräuter, Wiesenknopf, Frauenmantel, Fingerkraut und Disteln blühen bunt und ziehen viele Insekten an. „Solche Strukturen, also ungemähte und blühende Flächen, sind wichtige Lebensräume und Nektar- bzw. Pollenquellen für unsere heimischen Insekten. Unser Bauhof lässt solche Flächen stehen und mäht lediglich die Randbereiche, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erklärt Christoph Grzesiak, der Leiter des Sachgebiets für Grünanlagen der Stadt Hof.

Auch Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) freut sich über den Insektenlebensraum. Im Rahmen des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ hatte sie im vergangenen Jahr den städtischen Bauhof zur insektenfreundlichen Grünflächenpflege beraten. Es handelt sich um ein Projekt der Initiative „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.

Mithilfe des Maschinenring Münchberg hat der LPV außerdem selbst Ansaaten in der Stadt und im Landkreis Hof durchgeführt, unter anderem an der Ernst-Reuter-Straße und dem Theresienstein. „Leider macht es die extreme Trockenheit unseren Ansaaten schwer. Unsere Flächen sind bisher noch recht schütter bewachsen“. Ob trockene oder feuchte Witterung, bei der Entwicklung von artenreichen Wiesen durch Ansaaten ist Geduld gefragt: Bis sich viele bunte und heimische Kräuter etabliert haben, dauert es einige Jahre und bedarf der richtigen Pflege. „Bis dahin erfreuen wir uns an der Blütenpracht, die bereits in der Stadt vorhanden ist“, ergänzt die Projektmanagerin. Für den privaten Garten empfiehlt sie, nicht die komplette Rasenfläche zu mähen, sondern Inseln mit blühenden Pflanzen stehen zu lassen und generell seltener zu mähen. „So erhalten Kräuter, deren Samen meist noch in der Erde ruhen und die sonst abgemäht würden, die Chance aufzuwachsen und zu blühen“.