1798 | Johann Georg August Wirth wird am 20. November in Hof/Saale als drittes von fünf Kindern geboren. |
1803 | Früher Tod des Vaters nach einem Reitunfall. |
1806 - 1810 | Besuch des Gymnasiums in Hof. Sein Klassenkamerad ist Karl Ludwig Sand, der später als Mörder des Schriftstellers August von Kotzebue in die Geschichte eingeht. Große Verehrung für Jean Paul. |
1810 | Wechsel ins Gymnasium nach Bayreuth |
1813 | Besuch des Gymnasiums in Plauen/Vogtl. |
ab 1814 | Besuch des Gymnasiums in Nürnberg |
ab 1816 | Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Erlangen |
1817 | Eintritt in die Landmannschaft Frankonia und Mitbegründer der Erlanger Burschenschaft. |
1819 | Rechtspraktikant am Fürstlich Schönburgischen Patrimonialgericht Schwarzenbach/Saale, sein Vorgesetzter ist Johann Wilhelm Werner, Verlobung mit dessen Schwester Regina. |
1820 | Promotion zum Dr. jur. in Halle; danach Quellenstudium des Römischen Rechts in Hof. |
1821 | Hochzeit mit Regina Werner. |
1822 | Am 27. Januar Geburt seines ersten Kindes Maximilian Wilhelm Gottlob. |
1823 | Praktizierender Jurist bei Rechtsanwalt Keim in Bayreuth. Er vertritt ärmere Leute gegen die Finanzbehörden – empört sich über Prozessverschleppung und überhöhte Gebühren. |
1826 | Am 6. Juli Geburt seines Sohnes Franz Ulpian. |
1827 | Am 29. November Geburt seiner Tochter Rosalie Christiane. |
1830 | Julirevolution in Frankreich – Anstoß zu politischer Aktivität und eigener journalistischer Tätigkeit. Veröffentlichung „Gedanken über die Hebung des Nationalwohlstandes“. |
1831 | Herausgeber der zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitschrift „Der Kosmopolit“, welche bereits nach der 7. Ausgabe wegen der von der bayerischen Regierung erlassenen Zensurverordnung eingestellt werden muss. Übersiedlung nach München. Herausgeber verschiedener Schriften, redaktioneller Leiter der Zeitschrift „Das Inland“ bis Juni 1931. Wegen der kritischen Texte muss Verleger Cotta ihr Erscheinen einstellen. Zum 01. Juli gründet Wirth die unabhängige Zeitung „Deutsche Tribüne“ gemeinsam mit seinem Gesinnungsgenossen Friedrich Sonntag. Wegen Missachtung der Zensur mehrfach zu hohen Geldstrafen verurteilt und in München inhaftiert. Wirth ruft zum Aktienerwerb für eine „Presse des Volkes“ auf. Übersiedlung nach Homburg/Rheinpfalz im Dezember. Freunde wie Friedrich Schüler und Philipp Jakob Siebenpfeiffer helfen bei der Gründung der eigenen Druckerei. |
1832 | Am 1. Januar erscheint die erste Ausgabe der „Deutschen Tribüne“ in der Rheinpfalz., doch bereits 3 Tage später versiegeln die Behörden Wirths Handpresse - zwangsweise Schließung des Verlages in Homburg. Flucht mit der Schnellpresse nach Zweibrücken, wo die Zeitung weitergedruckt wird. Am 09. Februar Rückkehr nach Homburg und Wiedereröffnung der Druckerei. Am 8. März erneute Versiegelung der Pressen und Verhaftung. Beschuldigung des Hochverrats, Freispruch durch das Appellationsgericht Zweibrücken. Entlassung aus der Haft. Im Mai Mitorganisator der ersten großen Volksversammlung – dem Hambacher Fest gemeinsam mit Phillip Jakob Siebenpfeiffer. Als einer der Hauptredner ruft Wirth vor fast 30.000 Menschen zur Bildung des Bundes der Patrioten auf. Im Juni erneute Verhaftung in Homburg und Einlieferung in das Bezirksgefängnis Zweibrücken, wo er bis zum Prozessbeginn Ende Juli 1833 in Untersuchungshaft sitzt. Im Gefängnis verfasst er heimlich eine Flugschrift mit seinen politischen Ideen mit dem Titel: „Die politische Reform Deutschlands“. Sie wird in Straßburg gedruckt und seiner Frau Regina vertrieben wird.
|
1833 | Nach einjähriger Untersuchungshaft Anklage gegen Wirth, Siebenpfeiffer und weitere Beteiligte wegen „Aufforderung zum Umsturz der bayerischen Staatsregierung“. Freispruch durch ein Geschworenengericht in Landau. Im November Verurteilung durch das Zuchtpolizeigericht wegen Beleidigung inländischer und ausländischer Behörden zur Höchststrafe von zwei Jahren Gefängnis. Inhaftierung in Kaiserslautern. Verfahren gegen Regina Wirth wegen Aufhetzung zum Aufruhr und Vertrieb von Wirths Verteidigungsrede. |
1834 | Regina flieht mit den Kindern nach Weißenburg ins Elsass und lebt dort während der Gefangenschaft ihres Mannes. Während des Transports Wirths nach Kaiserslautern versuchen ihn Gleichgesinnte zu befreien, Wirth weigert sich jedoch, weil er rehabilitiert aus der Haftzeit entlassen werden möchte. Während seiner Inhaftierung schreibt er die „Fragmente zur Kulturgeschichte der Menschheit“. |
1836 | Nach Ablauf der Strafe wird er ins Gefängnis nach Passau gebracht, wo er vom 24. April bis 9. Juni eine alte sechswöchige Strafe absitzt. Im Juli Überstellung Wirths an den Magistrat seiner Heimatstadt Hof. Wirth wird unter Polizeiaufsicht gestellt. Im Dezember gelingt ihm die Flucht aus Hof zu seiner Familie nach Weißenburg im Elsass. |
1837 | Im Februar Übersiedlung der Familie nach Nancy und 1838 nach Straßburg. |
1839 | Im Herbst Übersiedlung in den Kanton Thurgau/Schweiz und Beginn der Ausarbeitung der „Geschichte der Deutschen“. |
1840 | Herausgabe der in Konstanz erscheinenden "Deutsche Volkshalle". Im September Aufhebung der Polizeiaufsicht durch das Appellationsgericht Oberbayern. |
1841 | Im August stellt die „Deutsche Volkshalle“ ihr Erscheinen ein – die Zensur macht ein Erscheinen immer schwieriger und Wirth verliert die Lust. |
1842 | Erscheinen des ersten Bandes der „Geschichte der Deutschen“. |
1847 | Rückkehr nach Deutschland – Wohnsitz in Karlsruhe. |
1848 | Revolution in Paris, Märzerhebungen in Deutschland. 21 Tage vor seinem Tod wird er Abgeordneter der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Am 26. Juli stirbt Wirth in seinem 50. Lebensjahr. Das Ehrengrab befindet sich auf dem Frankfurter Friedhof und wird durch seine Familienangehörigen unterhalten. |
1871 | Am 17. Mai stirbt Regina Wirth in Bern. |
Biografie
Das Leben von Dr. Johann Georg August Wirth

Kontakt
Fachbereich Kultur
Kulmbacher Str. 4
95028 Hof
+49 (0)9281 815 2100
+49 (0)9281 815 2109
kultur@stadt-hof.de